Veranstaltung von Antifa Café

Beginn: 19 Uhr

Vortragsreihe „Neofaschismus in Europa“.

Neofaschismus_internetVortrag mit Larisa Schulz zum Thema: „Ukraine nach dem Maidan“. Schwerpunkt liegt hier auf den neofaschistischen Kräften.

Veranstaltungstext:

Das alte, durch Hitler und Mussolini geprägte Bild des Diktators der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist tot; Ihre AnhängerInnen und die vertretenen Ideologien leider nicht. Reaktionäre Einstellungen scheinen in vielen Ländern Europas gerade in Zeiten der Krise im Kapitalismus ein Revival zu erleben. Extrem Rechte Kräfte finden darin oft einen fruchtbaren Nährboden. Jedoch ist es zu kurz gegriffen, politische und ökonomische Krisen alleine für diese Entwicklungen verantwortlich zu machen. Unsere Vortragsreihe „Neofaschismus in Europa“ will daher einen Beitrag zur Aufklärung über faschistische AkteurInnen und Tendenzen in Deutschland, Italien, Griechenland und der Ukraine leisten.

6. Januar 2016 | 19 Uhr

Larisa Schulz – Ukraine nach dem Maidan

Unterschiedlichen (Verschwörungs-)Theorien zufolge sind wahlweise der Westen, die EU, Putin, die NATO oder die USA seit 2013 eifrig dabei, einen Keil in die ukrainische Gesellschaft zu treiben. Hier wird dann gern übersehen, dass die Bevölkerung sich längst an der Frage gespalten hat, ob die Ukraine jetzt eigentlich Opfer des Stalinismus oder Sieger über den deutschen Faschismus ist beziehungsweise ob der „Unabhängigkeitskämpfer” Stephan Bandera als Volksheld oder als Nazikollaborateur zu gelten hat. Der eklatante Mangel an Informationen darüber, wer seit Januar 2014 für verschiedene Kampfhandlungen inklusive Todesschüsse verantwortlich ist, führt zu verschwurbelten Verschwörungstheorien, bringt aber auch Menschen mit ansonsten seriösen Forschungsansätzen zu kruden Ansichten und absurden Aussagen. Die derzeitigen kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine werden von einem Kampf um Meinungshoheit und Deutungshoheit flankiert. Und Deutungshoheit heißt hier insbesondere zu definieren, wer der Nazi ist. Dabei herrscht noch Uneinigkeit, ob nur Nazis auf dem Maidan waren oder ob die Protestierenden auf dem Maidan nicht zu „gute Beziehungen zur amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft” pflegten. Leider wenig überraschend lässt sich am Beispiel der Ukraine zeigen: Wer sich nicht von Nazis distanziert, provoziert eine extrem rechte Hegemonie.

Das Antifacafé findet immer am 1. Mittwoch des Monats im LiZe (Dahlienweg 2a | 93053 Regensburg) statt. Die Verantstaltung findet in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Vereins für politische Bildung in Bayern e.V. statt. Mitarbeiten kann jede_r.

Weitere Infos unter: www.antifacafergbg.blogsport.de  http://www.by.rosalux.de/