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Veranstalter_innen: Veranstaltungsreihe F*antifa – Feministische Perspektiven antifaschistischer Politik
Dienstag 31.10.17
Beginn: 19 Uhr
Frauen als Täterinnen im NS
19:00 Uhr Vortrag von Ljiljana Radonić
Die friedfertige Antisemitin?
Weibliche Opfermythen und geschlechtsspezifische antisemitische „Schiefheilung“
Jahrzehntelang hat die „neue Frauenbewegung“ ein positives, auf den Opferstatus zentriertes Bild von „der Frau“ im NS gezeichnet, was nicht selten zu einer den Holocaust verharmlosenden Argumentation führt(e). Entgegen der Tatsache, dass Frauen als KZ-Aufseherinnen oder Denunziantinnen an der antisemitischen Ausgrenzung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden mitwirkten, wurden sie in feministischen Schriften oft als auf die Mutterrolle reduzierte „Gebärmaschinen“ dargestellt – ein feministischer Fall von Täter(innen)-Opfer-Umkehr. Handelt es sich um einen spezifisch feministischen Antisemitismus, wenn Matriarchatsforscherinnen dem Judentum und seinem historischen „Ausmordungsprogramm“ die Schuld an der Zerstörung des Matriarchats geben und es als besonders patriarchale Religion imaginieren? Ist dem weiblichen Opfermythos seine Grundlage entzogen, so lässt sich auf Basis einer kritischen Theorie des Antisemitismus die Frage stellen, ob der Antisemitismus bei Frauen und Männern die gleichen Bedürfnisse befriedigt oder ob entsprechend der verschiedenen Geschlechterrollen unterschiedliche Inhalte projiziert werden.
Ljiljana Radonić war im Sommersemester 2017 Gastprofessorin am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz. Sie verfasst ihre Habilitation über den „Zweiten Weltkrieg in postsozialistischen Gedenkmuseen“ am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Eine Veranstalung in Kooperation mit dem KEV.
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