Veranstalter_innen: Antifa Café Regensburg
Donnerstag 01.12.16
Beginn: 19:00 Uhr

Bereits ab 18:00 Uhr Cafébetrieb

1. Dezember 2016
Stefan Dietl: „Blame the System!“ – Kleine Einführung in die Kapitalismuskritik

Für die einen „gibt es kein System, das die Armut schneller beseitigt“ (Wirtschaftswoche), und sind sich daher sicher, dass er „alternativlos ist und bleibt“ (Die Welt) und „dass die Menschen dimarxe kapitalistische Wirtschaftsordnung lieben“ (FAZ). Für die anderen „ist der Kapitalismus gescheitert“ (attac) und die „Idee des Kapitalismus tot“ (Michael Moore), während die nächsten feststellen dass „der Kapitalismus so quicklebendig ist wie nie“ (Spiegel). Doch was ist eigentlich der Kapitalismus von dem alle reden? Welche historischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen kennzeichnen die kapitalistische Produktionsweise und wie kann eine emanzipatorische Kritik an den bestehenden Verhältnissen aussehen? Stefan Dietl versucht einige grundlegenden Vorstellungen der Marx´schen Kritik der politischen Ökonomie vorzustellen und in Grundbegriffe wie Ware, Wert und die Entstehung des Mehrwert einzuführen. Dabei wird er sich auch mit den regressiven Vorstellungen mancher „Kapitalismuskritiker“ beschäftigen und der Frage nach gehen, ob und wie eine emanzipatorische Aufhebung der kapitalistischen Verhältnisse möglich ist.

Einführend zu dem Thema findet am 16. Dezember ab 14 Uhr ein Workshop statt. Näheres erfahrt ihr bei der Veranstaltung mit Stefan Dietl.

 

Kapitalismus Forever? – Zur Notwendigkeit marx’scher Ökonomiekritik

Kaum jemand wird in der Linken so häufig zitiert und rezipiert wie Karl Marx. Egal ob es um ein Flugblatt gegen staatliche Repression, einen Text zu aktuellen sozialen Kämpfen oder eine Analyse der derzeitigen ökonomischen Entwicklung geht, ein passendes oder unpassendes Zitat von Marx darf oft nicht fehlen. Mit ihm als Kronzeugen soll dem jeweiligen Unterfangen Legitimität verliehen werden. Trotz dieser zahlreichen Verweise auf Marx tritt die marx‘sche Analyse und Kritik bei aktuellen Debatten häufig in den Hintergrund oder wird bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Statt die marx‘sche Kritik auf die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse zu übertragen wird sie lieber historisiert.

In unserer dreiteiligen Veranstaltungsreihe wollen wir daher der Frage nachgehen welche Aktualität die marx’sche Kritik der politischen Ökonomie heute besitzt. Wie kann eine emanzipatorische Kritik der bestehenden Verhältnisse heute aussehen? Welchen Beitrag kann die marx’sche Analyse
zu aktuellen Debatten leisten? Und wie kann eine materialistische Kritik der Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus aussehen?