Veranstalter_innen: anita f. – antifaschistische Gruppe in Regensburg & Freie Arbeiter_innen-Union Regensburg
Dienstag 19. Juli 2016
Beginn: 19:00 Uhr
Frankreich im Ausnahmezustand:
État d’urgence, Loi Travail, Nuit Debout.
Nicht erst seit dem bis heute geltenden Ausnahmezustand (État d’urgence), der mit den islamistischen Terroranschlägen vom 13. November 2015 verhängt wurde, sondern bereits seit Jahren wirkte die französische außerparlamentarische Linke, ebenso wie die linken Oppositionsparteien in der Nationalversammlung wie gelähmt.
Diese neue Protestbewegung (Nuit Debout), die seit Anfang März 2016 ihren Ausdruck in Demonstrationen, Streiks, Blockaden und Besetzungen findet, kam insbesondere in ihrer Intensität daher für viele sehr überraschend. Im Fokus der Proteste steht dabei v.a. das geplante regressive Arbeitsgesetz (Loi Travail) der Sozialdemokrat*innen. Zu dessen Durchsetzung ist der regierenden Sozialistischen Partei (PS) jedes Mittel recht, was sich auch an der von Anfang an massiven Repression gegen die Protestbewegung zeigt.
In deutschen Medien kommt davon nach wie vor leider nur sehr wenig an: Während sich der Boulevard allein Sorgen um die EM macht und linksliberalen Medien die Platzbesetzungen von Nuit Debout lange nur eine Randnotiz wert waren, sind sich linke Medien uneinig in der Deutung der Proteste: Dabei reichen die Einschätzungen vom „Ende vom Ende des Klassenkampfes“, bis hin zu Aussagen, die Proteste seien vergleichbar mit der Occupy Bewegung und würden wohl bald wieder das zeitliche segnen. Ist die Berichterstattung der einen also zu kurz, scheint es aber grundsätzlich den Medien schwer zu fallen, die Proteste zu verstehen, einzuordnen und zu deuten.
Der Referent Daniel Schmidt möchte ein differenzierteres Bild des Protestgeschehens entwerfen und diskutieren. Bei seinem mehrmonatigen Aufenthalt in Paris konnte Schmidt direkt Einblicke in die Proteste gewinnen.
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