Veranstaltung von: IKS Regensburg

Beginn: 19:00 Uhr

Lesung: Revolution in Rojava mit Ercan Aybogaflyer iks

Am 19. Juli 2012 begann in Kobani die Revolution von Rojava. Unter der Initiative des Volksrats Westkurdistan vertrieb die Bevölkerung das syrische Baath-Regime weitgehend unblutig. Während der Rest von Syrien zunehmend im Bürgerkrieg versank, schlug Rojava einen dritten Weg jenseits des Baath-Regimes und der vom Westen, der Türkei und den Golfstaaten protegierten Opposition ein. Durch die „Demokratische Autonomie“ wurde der Staat überflüssig und jeglicher Form von Nationalismus eine Absage erteilt. Seither organisiert sich die Bevölkerung durch ein Rätesystem selbst. Das Projekt wird sowohl durch reaktionäre Kräfte wie die Terrororganisation Islamischer Staat als auch Angriffe seitens der Türkei bedroht.

Wie wird dieser Umbruch angesichts einer von 60 Jahren Diktatur geprägten Bevölkerung, eines Embargos durch die Türkei und eines sich verschärfenden Krieges realisiert? Wie werden die im Gesellschaftsvertrag von Rojava formulierten Grundsätze der Geschlechterbefreiung und Partizipation aller ethnischen, religiösen u. a. Identitäten umgesetzt? Wie gestaltet sich der Aufbau einer alternativen Ökonomie in Rojava? Was macht das neue Rechtssystem aus? Und bietet das Projekt Perspektiven für eine Lösung der Probleme des Mittleren Ostens?

Ercan Ayboga wird an diesem Abend Informationen zu all diesen Fragen geben. Nach dem Vortrag gibt es die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Ercan Ayboga ist Mitautor des Buches „Revolution in Rojava“. Er hat lange Zeit in der BRD gelebt und dort die Tatort Kurdistan Kampagne mitgegründet. Er ist Umweltingenieur und seit Jahren an der Initiative zur Rettung von Hasankeyf gegen den Ilisu-Staudamm beteiligt sowie in der Ökologiebewegung Mesopotamiens in Nord-Kurdistan aktiv. Momentan lebt und arbeitet er in Amed (Diyabakir).